Schnupfen ist meist das erste Anzeichen, dass eine Erkältung im Anmarsch ist. Wie Sie die lästige Triefnase in den Griff bekommen und wieder frei durchatmen können.
Der Rachen brennt, das Schlucken fällt schwer – Halsschmerzen sind ein typisches Erkältungssymptom. Was noch dahinterstecken kann und welche Mittel und Maßnahmen am besten helfen.
Schnell ist es passiert: Ein Wort mit dem hustenden Nachbarn gewechselt und schon machen sich die Erkältungsviren auch in der eigenen Rachenschleimhaut breit. Es dauert nicht lange und die körpereigene Abwehr fährt ihre Geschütze auf. Ein Kampf, der seine Spuren hinterlässt: Der Rachen schmerzt, das Sprechen fällt schwer, man bekommt kaum einen Bissen hinunter.
Nicht immer sind bei Halsschmerzen Erkältungsviren im Spiel. Gerade im Winter kann auch trockene Heizungsluft die Schleimhaut im Rachen bis über die Schmerzgrenze reizen. Oder Sie wachen morgens mit Halskratzen auf, weil Sie mit offenem Mund geschlafen oder geschnarcht haben. Vielleicht waren Sie am Tag zuvor auch einer größeren Dosis Zigarettenrauch ausgesetzt? Selbst ungewohnt lautes Sprechen oder Singen kann zu Halsschmerzen und Heiserkeit führen.
Daneben leiden Allergiker in Monaten mit starkem Pollenflug oft unter einem kratzenden oder juckenden Hals. Kein Wunder, dass ein Heuschnupfen auch mal mit einer Erkältung verwechselt wird. In den allermeisten Fällen sind Halsschmerzen jedoch tatsächlich das Zeichen eines Infekts. Wer nicht warten will, bis die Beschwerden von selbst abklingen, hat einige Möglichkeiten, um den gereizten Rachen zu besänftigen.
Lutschen, gurgeln, sprühen
Um die unangenehmen Halsschmerzen zu lindern, gibt es eine ganze Reihe von Präparaten in unterschiedlichen Darreichungsformen: Tabletten zum Lutschen, Lösungen zum Gurgeln oder als Halssprays. Welches das passende ist, hängt auch von den eigenen Vorlieben ab. Lassen Sie sich gerne von uns in Ihrer Rathaus-Apotheke beraten. Hier ein kleiner Überblick:
Halsschmerzen bei Kindern
Lutschtabletten oder -bonbons gegen Halsschmerzen sind je nach Inhaltsstoffen für Kinder ab etwa vier bis sechs Jahren geeignet. Wichtig ist, dass sie nicht einfach hinuntergeschluckt, sondern auch wirklich gelutscht werden. Nur so können die Inhaltsstoffe im Rachen wirken. Damit die Medizin nicht bitter schmeckt, gibt es für die kleinen Patienten Lutschtabletten zum Beispiel mit Erdbeer- oder Kirscharoma. Für Kleinkinder, die sich an Bonbons verschlucken könnten, erhalten Sie in Ihrer Apotheke spezielle Halsschmerzsäfte oder homöopathische Darreichungsformen.
Halsschmerzen in Schwangerschaft und Stillzeit
Frauen, die in der Schwangerschaft oder Stillzeit eine Erkältung erwischt, sollten es am besten erst einmal mit sanften Mitteln wie körperlicher Schonung, ausreichend Schlaf und viel trinken versuchen. Gegen Halsschmerzen hilft es, mit Salzlösung, Salbei- oder Kamillentee zu gurgeln und Kräuterbonbons zu lutschen. Pastillen mit Salz, Isländisch Moos oder Hyaluronsäure sind ebenfalls geeignet, die Rachenschleimhaut zu befeuchten. Zusätzlich können Sie die eigene Infektabwehr mit Zink und Vitamin C stärken. Wenn Sie bei stärkeren Beschwerden trotzdem ein Arzneimittel verwenden möchten, lassen Sie sich zunächst in Ihrer Rathaus-Apotheke beraten, welche Präparate in Schwangerschaft und Stillzeit geeignet sind.
Bei starken Beschwerden
Wenden Sie Halsschmerzmittel prinzipiell nicht länger als drei Tage an. Lassen Sie sich ärztlich untersuchen, wenn die Beschwerden dann nicht abklingen. Sonst könnten schwerere Erkrankungen wie beispielsweise eine Mandelentzündung übersehen werden. Auch wenn die Halsschmerzen ungewöhnlich stark sind, Sie hohes Fieber bekommen und sich körperlich sehr schwach fühlen, sollten Sie eine ärztliche Praxis aufsuchen. Gleiches gilt, wenn die Mandeln hinten im Hals gerötet, geschwollen oder mit weißen Punkten belegt und die Lymphknoten am Hals geschwollen sind. Bei Jugendlichen ist in solchen Fällen immer auch eine Infektion mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber in Betracht zu ziehen.
„Delayed prescription“
Der Einsatz von Antibiotika ist bei Halsschmerzen übrigens in den allermeisten Fällen nicht sinnvoll. Denn die Beschwerden werden in der Regel von Viren ausgelöst, gegen die Antibiotika nicht helfen. Nur selten stecken Bakterien wie Streptokokken dahinter. In diesem Fall wird das Antibiotikum nach einem Abstrich im Hals ärztlich verschrieben. In manchen Fällen erhalten Patienten eine sogenannte „delayed prescription“ für ein Antibiotikum mit nach Hause. Diese „verzögerte Verschreibung“ soll nur genutzt werden, wenn sich die Halsschmerzen nach drei bis fünf Tagen nicht bessern oder sogar verschlimmern. Halsschmerztabletten, die in einer festen Kombination schon ein Antibiotikum wie Tyrothricin enthalten, sollten vermieden werden.
Hausmittel bei Halsschmerzen
Wer lieber auf Hausmittel setzt, kann mit lauwarmem Salbeitee oder Salzwasser gurgeln. Das hemmt die Entzündung und regt die Speichelproduktion an. Ein altbewährtes Rezept aus dem Hausmittelschatz ist die Zwiebel. Auch sie enthält entzündungshemmende Stoffe, die den Hals beruhigen. Menthol wirkt kühlend und dadurch schmerzlindernd. Eibisch, Primelwurzel sowie Isländisch Moos enthalten Schleimstoffe, die einen Schutzfilm auf der angegriffenen Schleimhaut bilden. Bei Erkältung gilt außerdem: Schonen Sie sich und halten Sie den Hals warm.
Quarkwickel lindern
Quark hilft bei Entzündungen und wirkt kühlend, auch bei Halsschmerzen: Ein Baumwolltuch fingerdick mit Quark bestreichen, einschlagen, um den Hals legen und ein trockenes Tuch oder einen Wollschal darüberlegen. Den Wickel etwa 45 Minuten wirken lassen.
Dietmar Frey,